Nil, Lebensader von Ägypten

Der Nil, jeder kennt ihn aus dem Erdkundeunterricht, wo der längste Fluss unserer Erde die erste und wichtigste geographische Kenntnis in uns erfährt. Auf einer gemessenen Länge von 6671 Kilometer wartet die Lebensader Ägyptens mit sieben Stromschnellen auf.

Seit neustem ist die Rekordjagd der Forscher aufs neue entbrannt. Jetzt soll plötzlich der Amazonas der längste Fluss unserer Erde sein, bis ein anderer irgendwann dann doch wieder sagt, der Nil hat längere unterirdische Zuflüsse. Zu guter letzt stellt sich dann vielleicht noch heraus, das ein Fluss in Nordamerika noch längere unterirdische Zuläufe hat, der lachende Dritte sozusagen. Der Missisippi- Missouri ist auch ein langer Fluss auf unserer Erde. Deshalb sagen wir jetzt lieber mal, der Nil ist einer der längsten Flüsse unserer Erde, bis wir selbst nachgesehen und nachgemessen haben. Nach den neuesten Erkenntnissen wird der Viktoria- See als Quelle des Nil bezeichnet. Der Viktoria- See wird jedoch in Uganda von weiteren unterirdischen Zuflüssen gespeist. Der Nil ist der größte Fluß von ganz Afrika.

Sonnenuntergang auf dem Nil in Ägypten


Die Stromschnellen kommen von den sieben kleineren Wasserfällen, die am Nil den Namen Katarakte haben. Dieser Umstand hat dazu geführt, das der Nil einen Stausee erhalten hat.

Nil, Quellfluß

Der Quellfluß vom Nil ist der sogenannte Blaue Nil, der sich bei Khartum in der Bajuda- Steppe, wo einst Nubien, im heutigen Sudan lag, in Richtung Äthiopien schlängelt. Der Blaue Nil, der den Nasser See und den Nil in Ägypten spiest, entspringt im Viktoria See in Uganda. Eine spannende Lektüre zum Thema Blauer Nil, beschreibt ein Abenteuer von einer Fahrt mit dem Schlauchboot auf dem Quellfluss. Die Geschichte die dabei erzählt wird, handelt von den Abenteuern eines Bäckermeisters aus Deutschland mit dem Namen Rüdiger Nehberg. Bei dieser spannenden Geschichte geht es um ein lebensgefährliches Abenteuer in Afrika. Der Titel des Buches, wo Sie noch mehr über den Blauen Nil, dem Quellfluss vom Nil erfahren können heißt: Abenteuer am Blauen Nil, ISBN 3-492-23251-5


Sonnenaufgang auf dem Nil in Ägypten


Bilder vom Nil in Ägypten

Die besten Bilder vom Nil bekommt man, wenn man eine Nilkreuzfahrt macht. Das Bild oben das silbrig schimmert ist früh morgens an Board von unserem Kreuzfahrtschiff aus fotografiert. Das Erste Bild vom Nil in Ägypten zeigt ein Fischerboot vor dem Sonnenuntergangs- Motiv.

Nil Geschichte

Ohne den Nil, der Lebensader von Ägypten hätte sich das Land in der Antike nicht zu dieser Hochkultur entwickeln können, von der wir heute so viele noch erhaltene Sehenswürdigkeiten vorfinden. Die Hochkultur konnte sich wegen dem Nil entwickeln, weil durch die jährliche Nilschwemme fruchtbarer Boden auf die Felder in die Niloasen gelangte. Die Menschen hatten dadurch immer genug zu Essen, weil sie mehrmals im Jahr die Ernten einbringen konnten. So hatte man Zeit über andere Dinge wie zum Beispiel den Kosmos und die Sterne zu philosophieren. Doch werden die gebildeten Priester da die Oberhand gehabt haben, was das Geheime Wissen anbelangte.

Das Geschenk der Götter, Kemet wie der schwarze Nilschlamm von den Ägyptern schon in der Antike genannt worden ist, wurde alljährlich in das Niltal geschwemmt. So kam es dazu, das es vor dem Bau des Hochdamms von Assuan der Nil oftmals für bis zu 4 Monate überschwemmt worden ist. Den Nil in Ägypten kann man sich wie eine einzige überdimensionierte Dattelpalmen- Oase vorstellen, die nicht sehr breit ist und sich durch das ganze Land windet. Nur im Norden auf der Höhe von Kairo, der Hauptstadt Ägyptens, wo auch die Pyramiden von Gizeh oder Gizah sind, breitet sich der Nil in das sogenannte Nildelta aus.

Der Nilschlamm kam einmal im Jahr bis in die Niloase - der Zeitpunkt war jedes Jahr etwa zur gleiche. Dieser Zeitpunkt - wo der Nilschlamm in die Niloase geschwemmt wurde - kannten die alten Ägypter genau - dank ihrer astronomischen Kenntnisse. Jedesmal, wenn der Stern Sirius am Firmament zu sehen war - wussten die alten Ägypter der Antike vor etwa 3500 Jahren - dass der Nilschlamm kommt.

Dies war nämlich der Himmelszeig, den die Priester und der Pharao als göttliche Macht dem unbedeutendem Volk verkauften.

Stausee am Nil

Der Stausee am Nil der jedem Deutschen seit der Schule im Erdkundeunterricht ein Begriff ist, heißt Nassersee. Der Staudamm ist in unseren Köpfen bis heute fest verankert, er trägt den Namen Assuan, wie die Stadt mit ihren heutigen 200 000 Einwohnern. Das aufstauen vom Nassersee war dafür gut, das der Nil auch zwischen dem 3. und 4. Katarakt schiffbar geworden ist.

Geschichte vom Stausee am Nil

Für den Bau des Hochdamms von Assuan war es erforderlich ganze Tempelanlagen abzutragen und an einer anderen Stelle wieder aufzubauen. An dieser Aktion waren auch Deutsche Bauingenieure maßgeblich unter Aufsicht der UNESCO beteiligt. Die Firma Hoch Tief bewältigte dabei die spektakuläre Umsetzung des Tempels von Abu Simbel. Mit einer Steinsäge wurden die größten Tempelanlagen zerschnitten mit Kränen auf Lastwagen gehievt und an neuer Stelle errichtet. Abu Simbel wäre beim aufstauen von dem Nassersee überschwemmt worden.

Wirtschaftliche Bedeutung vom Nil in Ägypten

In der Antike hatte der Nil dazu beigetragen, die Menschen mit Nahrung und Trinkwasser zu versorgen. Je nachdem wie groß die Nilschwemme alljährlich ausgefallen ist wurden die Geschicke des Landes in die Götterbahnen gelenkt. So jedenfalls haben die alten Ägypter die Nilschwemme mit einer Göttlichen Macht verbunden. Waren die Wassermassen bei der Nilschwemm mal nicht so groß, viel die nächste Ernte geringer aus, weil die Felder am Rand der Sahara nicht mit der fruchtbaren Erde bedacht wurde. Der Nil brachte nicht nur mehrere Ernten im Jahr, er brachte auch Fische, die zum Überleben am Rande der Wüste nötig waren.

Der Nilschlamm war aber nicht nur zum Ackerbau bestimmt, er wurde auch für den Hausbau der Untertanen des Pharao verwendet. Getrockneter Nilschlamm war der Rohstoff für Backsteine, die unter der Sonne Ägyptens fest wurden.

Das günstige Klima in Ägypten bewirkte, das bei ausreichender Bewässerung der Niloase, bis zu vier mal im Jahr Datteln, Feigen, Obst, Gemüse und Getreide geerntet werden konnte.

Der Nil in Ägypten, heute

Die wirtschaftliche Bedeutung die der Nil für Ägypten heute hat, wurde stark vom Assuan Hochdamm geprägt. Für die Bauern bedeutet das, das die jährliche Nilschwemme einfach nicht mehr stattfindet. Es kommt kein Humusreicher schwarzer Nilschlamm mehr in die Niloase an. Der Humus kommt jetzt künstlich auf die Nilfelder in Form von Kunstdünger sozusagen. Der Nilschlamm, der sich jetzt an dem Damm in Assuan sammelt muß jedes Jahr ausgebaggert werden. Laster bringen dann unentwegt den Nilschlamm in die Niloase oder besser gesagt in das Niltal und Nildelta, wo die Bauern ihre Felder damit Düngen. Ich hoffe ich habe Ihnen damit die Frage beantwortet die sich viele stellen. Wieso hat der Nil keinen Nilschlamm mehr?. Anhand der Antwort kann sich wohl jeder selbst denken oder ausrechnen, wie viel Laster notwendig sind, die Millionen Tonnen Nilschlamm in das Niltal zu bringen, der sich jährlich aus Äthiopien kommend, am Staudamm in Assuan sammelt. Für die Trinkwasserversorgung in Ägypten ist deshalb der Nil nicht mehr zu gebrauchen, diese wird über Brunnen oder Meerentsalzungs- Anlagen gesichert.

Touristen sollten vorsichtig sein mit dem Wasser welches sie in Ägypten trinken. Am besten man kauft sich immer Wasserflaschen, die man auch zu den Ausflügen mitnehmen sollte. Eis oder Salate werden gerne als Grund für eine eventuelle Durchfallserkrankung genommen, die ungewöhnliche Hitze trägt aber auch seinen Teil bei.

Da der Zufluss vom Nil über den Staudamm in Assuan geregelt wird, kommt heute nicht mehr soviel saubereres Wasser in den Nil wie vor dem Bau. Bei unseren Schiffsreisen auf dem Nil, der der Inbegriff einer Kreuzfahrt bedeutet, konnten wir anhand unserer ägyptischer Reisebegleitung aus Erster Hand erfahren, wie der heutige Zustand des Nil in Ägypten ist. So hat man uns davor gewarnt bei einer Felukka- Fahrt unsere Hände in den Nil zu halten, so dreckig soll der Fluss mittlerweile sein.

Die größte wirtschaftliche Bedeutung nach der landwirtschaftlichen, ist für den Nil in Ägypten heute, die Tourismus- Industrie, obwohl die Landbevölkerung von diesen Devisen nicht viel sieht, da die Touristen nur zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten kommen.